So. 04.09. 2011, 20:00 Uhr
Jüdische Kulturtage Überlingen Europäischer
Tag der jüdischen Kultur
Kapuzinerkirche
88662 Überlingen / Bodensee
Fr. 27.01.2012, 19:30 Uhr
Kammerkonzertsaal, Kulturzentrum August-Everding Blumenstraße 12-14, 46236 Bottrop
Karten: Tel. 02041 / 703308
Sa. 28.01.2012, 20:00 Uhr
Kulturzentrum hasperhammer
Hammerstraße 10, 58135 Hagen
Karten: Tel. 02331 / 463681
NORBERT GLANZBERG gilt 1931 in Berlin als die Komponisten-Entdeckung der Saison. Doch dann wird er unverholen als „kleiner galizischer Jude” bedroht. 1933 geht er ins Exil nach Paris. 1941 ist er für eine Tournee durch Südfrankreich Pianist der Piaf. Mit ihrer Hilfe überlebt er von 1942 bis 1944 Verfolgung, Verhaftung und die drohende Deportation. Aus dieser Freundschaft ist der Welterfolg PADAM, PADAM hervorgegangen. 1998 besucht Glanzberg seine Heimatstadt Würzburg und nimmt den Kulturpreis der Stadt entgegen.
Nobert Glanzberg (1910-2001) Komponist, Dirigent. Als die Nazis an die Macht kamen, war die Karriere des Konservatoriumsabsolventen und angehenden Kapellmeisters in Deutschland beendet.Im Exil musste er im „Cafe Delta” am Fuße des Montmartre als Kaffeehaus-Pianist für ein Mittagessen spielen.
Edith Piaf (1915-1963) Chanteuse. Glanzberg begegnete der Piaf zum ersten Mal, als er 1936 mit einer Kapelle in einem „Bals Musettes” zum Tanz aufspielte. Nach einer Gesangseinlage sammelte sie ihr Trinkgeld ein. Er ahnte in jener Nacht nicht, dass sein Leben einmal von ihr abhängig sein sollte.
SA-Männer Die Gesichter unter den Mützen bedeuteten für Glanzberg Rohheit, Brutalität und Grausamkeit. Ein brauner Abschaum, der die Zivilisation ab 1940 auch in Frankreich mit Deportationsbefehlen außer Kraft setzte.
Verstecke am Mittelmeer (1941-1944) Die kleinen Hotels boten dem Gehetzten Glanzberg immer nur für kurze Zeit Zuflucht. Und wieder trat Edith Piaf in sein Leben. Ihre zwischenzeitlich erlangte Berühmtheit ermöglichte es ihr, rettende Wege für ihn zu finden.
Padam, Padam (1941-1951) Es dauerte zehn Jahre, bis diese Glanzberg- Komposition mit der Stimme der Piaf die Chansonwelt erobern konnte. Eine leidenschaftliche Melodie, voller dramatischer Kraft und einem pulsierenden Hauptmotiv. „Padam... Padam”, wie das Schlagen eines Herzens.
Das Eisenbahngleichnis
(Erich Kästner / Bert Grund)
Die kleinen Hotels
(Walter Mehring / Konrad Dähn)
Die Schüchternen
(Les timides)
(J. Brel / dt. Kirsch)
Niggun
(Trad.)
Immer dieselbe Geschichte
(C'est toujours la me^me histoire)
(Daniel White / Henri Contet)
Die Eulen
(Les hiboux)
(P. Dalbrette / E. Joullot)
Milord
(G. Moustaki/M.Monnot / E.Bader/ dt: Göritz)
Die Liebenden für einen Tag
(Les amants d'un jour)
(M. Monnot / C. Delecluse / M. Senlis)
Lili Marleen
(Schultze / Leip)
Emigranten Choral
(Walter Mehring / Freed / Goehr)
Die Einsamkeit
(La solitude)
(Barbara / dt. Walter Brandin)
Die weißen Kittel
(Les blouses blanches)
(M. Monnot / M. Rivgauche / dt. Göritz)
Und dann bin ich kein Liliputaner mehr
(Robert Opratko / André Heller)
La vie en rose
(Edith Piaf / Louiguy)
Moi je m'en fous
(N. Glanzberg / M. Hornez)
Padam Padam
(Norbert Glanzberg / Henri Contet)
Die Interpretin dieses Konzertes gegen das Vergessen, ist eine profunde Kennerin der Chansonkultur. Sie singt und erzählt uns die Geschichten der Menschen, die dieses Genre geschaffen und kreiert haben. Ihre RuhrChansonnale mit Gastkünstlern aus europäischen Partnerstädten, wurde zu einer Referenz ihres Genres innerhalb der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010.
Der Deutsch-Franzose ist ein echter Chan- sonnier mit Leib und Seele. Er gestaltet mit seinem sängerischen Vermögen neue Mög- lichkeiten im Chanson, wobei er bis auf die Wurzeln dieses Genres zurückgreift, und so, die in den Zeiten der Emigration und des Exils entstandenen Lieder authentisch interpretiert.
Der in Marl lebende Pianist, Komponist und Arrangeur ist neben dem Jazz, Pop und Chanson auch in der Klassik zu Hause. Er gibt mit seinen ausgefeilten Pianoarrange- ments interaktive Impulse zum solistischen Geschehen. Auftritte im In- und Ausland form- ten sein pianistisches Können, das er auch den Kompositionen verfolgter und vergesse- ner Autoren widmet.