Drei Premieren in der Neuen Synagoge
Mittwoch, 2. September 2009, 19:00 Uhr
DER LIEBE AUGUSTIN
Das Wiener Kabarett um Stella Kadmon
mit: Maegie Koreen, Pascal Vallée, am Piano: Niclas Floer
Mittwoch, 4. November 2009, 19:00 Uhr
DIE ZERSÄGTE DAME
Eine Lebens-Revue der Annemarie Hase
mit: Maegie Koreen, Nina Tripp, am Piano: Niclas Floer
Mittwoch, 2. Dezember 2009, 19:00 Uhr
EIN CHANSON FÜR EDITH
Der Welterfolg des Norbert Glanzberg
mit: Maegie Koreen, Jennifer Labath, Pascal Vallée,
am Piano: Niclas Floer
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ANNEMARIE HASE (hier mit F. Hollaender) begann ihre Kabarettkarriere in Berlin 1921 im SCHALL UND RAUCH II. Der Durchbruch glückte ihr in der WILDEN BÜHNE als groteskkomische Bänkelsängerin. 1926 wurde sie eine der Hauptdarstellerinnen in den Revuen von Friedrich Hollaender. 1930 gehörte sie zum Ensemble der KATAKOMBE. 1936 emigrierte sie nach London, wo sie ab 1938 bei der BBC als Frau Wernicke auftrat. 1947 kehrte sie aus dem Exil nach Berlin zurück.
Annemarie Hase (1900-1971) Chansonniere, Kabarettistin. Erich Kästner schrieb für sie "Ankündigung einer Chansonette" und Hollaender "Das Zersägen einer lebenden Dame". Doch sie erbrachte den Beweis, dass über den Text und die Musik hinaus erst die mimische Gestaltung den Funken eines Chansons zum Entzünden bringt.
Friedrich Hollaender (1896-1976) Kabarettautor und Komponist. Er vereinte satirischen Witz und musikalische Phantasie zu einem Gesamtkleinkunstwerk. Marlene Dietrich machte seine Filmchansons weltweit populär. 1933 flieht er aus Nazideutschland über Paris nach Hollywood.
Jüdischer Kulturbund (1933-1941) 1933 gründete der von den Nazis entlassene Direktor der Oper in Berlin, Kurt Singer, den Kulturbund der deutschen Juden. Singer hatte, wie viele intellektuelle Juden, nicht an die nahende Bedrohung geglaubt.
Cafe Leon (Berlin, Lehniner Platz) Von 1934 bis Mai 1936 spielte A. Hase beim Jüdischen Kulturbund an der von Max Ehrlich geleiteten Kleinkunstbühne. Die Aufführungen fanden im Cafe Leon statt. M. Ehrlich (geb.1892) wurde 1944 in Auschwitz ermordet.
Frau Wernicke (1938-1944) Von 1938 an hörten Millionen Deutsche heimlich die BBC-Sendungen aus London. A. Hase berichtete als waschechte Berlinerin bis 1944 satirisch über die Zustände im Nazireich. Ihr Name wurde in der Sendung aber geheim gehalten.
Es weht ein frischer Wind
(Werner Finck / Trad.)
Jüdischer Witz
(Friedrich Hollaender)
Niggun
(Trad.)
Bei mir bist du schön
(Secunda / Cahn / Chaplin)
Wer läutet draußen an der Tür?
(Theodor Kramer / Bettina Hirschberg)
Höchste Eisenbahn
(Friedrich Hollaender)
Augen in der Großstadt
(Kurt Tucholsky / Peter Fischer)
Zehn kleine Meckerlein
(unbekannt / Trad.)
Die Lorelei
(Egon Larsen / Allan Gray)
Hier ist England
England spricht zu den Frauen
Über das Abhören von Feindsendern
(Text: Bruno Adler, BBC: 11.03.1941)
Silvestergrüße 31.12.1941
Führerchen Idyll
(Fritz Löhner-Beda / Hermann Leopoldi)
Lili Marleen 1943
(unbekannt, Original Leip / Schultze)
Ankündigung einer Chansonette
(Erich Kästner / Edmund Nick)
Schiff 1931 (Gedicht)
(Joachim Ringelnatz)
Ein ganzes Leben
(Joachim Ringelnatz / Robert T. Odemann)
Hafenkneipe
(Joachim Ringelnatz / Michael Dress)
Die Moritat vom Mackie Messer
(Bert Brecht / Kurt Weill)
Der Spuk persönlich
(Friedrich Hollaender)
An allem sind die Juden schuld
(Friedrich Hollaender / nach Georges Bizet)
Das Zersägen einer lebenden Dame
(Friedrich Hollaender)
Die Kleptomanin
(Friedrich Hollaender)
Es liegt in der Luft
(Marcellus Schiffer / Mischa Spoliansky)