Daniel Malzahn - "Der junge Wolf" | ||
„Der junge Wolf" Eigene Lieder und Balladen |
Daniel Malzahn ist ein hochbegabter Musiker und Liedersänger. Sein Thema ist das Bewußtsein von der Verletzlichkeit, der Begrenztheit und der Einmaligkeit des Lebens. Obwohl er doch noch so jung ist, oder gerade deshalb? Im Gegensatz dazu vermeiden seine Melodien komplexe Strukturen und bezeugen eine Nähe zum Volkslied. So gibt er den Hörern Raum und Motivation zur Nachgestaltung. Man vertraut sich schnell den leisen Versen seiner „stillen" Lieder an, und geht mit ihm auf eine Reise, bei der man auch sich selbst erkennt, ohne sich im Labyrinth der Innerlichkeit zu verlieren. Denn es ist die Außenwelt, die uns umgebende Landschaft, die Daniel mit seiner sanften, nie tönenden, aber immer faszinierenden spröden Stimme in harmonischen Klangbildern auf uns wirken läßt. "Gehe in die Welt, um zu erfahren, was Heimat ist", sagt ein Sprichwort. Daniel Malzahn muss nicht in die Ferne, um zu wissen was ihm seine Heimat bedeutet. Wir begleiten ihn durch die Häuserschluchten „seines großen Dorfes" im Herzen des Reviers, nach draußen, da wo die Landschaft beginnt, „runter zum Fluß", um dann nach einer „Nachtfahrt" das „Meer" zu erreichen. Manchmal möchte man dem jungen Wolf auf seinem Weg zurufen: „Mach Dich nicht unglücklich! Bitte überlebe diese heftige Sehnsucht, dem verzweifelten Willen zu vertrauen". Doch dieser suchende Wolf - das sind wir selbst. Und Daniel Malzahn ist der Erzähler auch unserer Geschichten - obwohl es die seinen sind. Die Geschichten eines jungen Menschen, auf der Suche nach wahrhaftigen Antworten. Seine Lieder sind keine Fluchthelfer, weder für ihn noch für uns, sondern stützende Heimat für eine globalisierte Individualität. Daniel Malzahn absolvierte mehrere Chanson-Workshops bei Maegie Koreen. Durch einen abschließenden Meisterkurs erreichte er die solistische Konzertreife. |
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Der junge Wolf in seinem Revier Chansonsänger und Liedermacher Daniel Malzahn präsentierte sein erstes Soloprogramm. Der Künstler begeisterte mit sanften Balladen und kritischen Untertönen .„Ich möchte gerne singen, Melodien, die in die Herzen gehen" singt Malzahn. Verklausulierte Texte sind seine Sache nicht, er erzählt direkt, offen und poetisch von seinen Gefühlen, seiner Umwelt, seinem „großen Dorf' Gelsenkirchen, auch von Politik und Gesellschaft. „Neuland" ist ein mutiges Statement zum Status Quo 16 Jahre nach der Wiedervereinigung. Malzahns Musik ordnet sich den Texten unter: Die Harmonik klar, die Melodien mal erzählend, mal mitreißend und ohrwurmverdächtig. ... ...„Die ganze Welt", „Der junge Wolf, „Der Weg nach Thule": Lieder, bei denen alles stimmt.Daniel Malzahn, der sich souverän selbst auf der Gitarre begleitete, erntete viel Applausm und erspielte sich drei Zugaben. Man möchte ihm bald auf den Kleinkunstbühnen wiederbegegnen. |
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Geschichten aus einer guten Zeit FLORA: Liedermacher Daniel Malzahn beeindruckte mit seinem Soloprogramm Sein Konzert „Der junge Wolf" am Samstagabend in der Flora war der Abschluss der Chanson-Reihe „Herz über Kopf", ... ... Seine Show lässt sich getrost mit dem Wort „pur" beschreiben - große Gestik und Mimik und ausufernde Ansagen braucht er nicht. Rund zwei Stunden unterhielt der junge Gelsenkirchener sein Publikum mit einem Programm, das zwischen klassischen Liedermacher-Stücken auch vieles hören ließ, das an das deutsche Volkslied erinnert. Und das spielt Malzahn herrlich unverkrampft und ohne unnötiges Pathos auf seiner Gitarre ... ... Und auch in seinen Texten zeigt Malzahn eine sprachliche Reife, die aufgrund seines Alters wirklich überraschend und beeindruckend sind. Wenn Malzahn von dörflicher Abgeschiedenheit und Nähe zur Natur singt - dann klingen diese Stücke wie Geschichten aus einer guten alten Zeit. Dass er aber durchaus im Hier und Jetzt lebt, das zeigte Malzahn auch während seines Programms. „Sehnsucht" heißt der Song, der von zerplatzten Träumen im Revier erzählt, von Unternehmern, die jegliche Verantwortung für ihre Mitarbeiter vergessen - und von einem, der nur noch die Sehnsucht hat, aus dieser Welt zu fliehen. Trotzdem lebt Malzahn gerne im Revier - in seinem Stück „Mein großes Dorf" ist die Vision der einen Ruhrstadt längst schon Realität. |
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